Preisverleihung 2025

Vergabe des Niedersächsischen Sozialpreises, alle Preisträger und Preisträgerinnen

Am 2. September 2025 fand die dritte feierliche Verleihung des Niedersächsischen Sozialpreis statt. Die Preise wurden in drei Kategorien verliehen: Sozial am Arbeitsplatz, Sozial für das Gemeinwesen und dem diesjährigen Sonderpreis Mehrwehrt durch Vielfalt.

Ausgeschrieben wird der Preis von der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) und den Unternehmerverbänden Niedersachen (UVN). Vergeben wird er alle zwei Jahre.

Der Schirmherr des Niedersächsischen Sozialpreises ist der amtierende Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne.

Gemeinsam mit dem Schirmherrn Minister Grant Hendrik Tonne haben die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) und die Unternehmerverbänden Niedersachen (UVN) den Sozialpreis im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung den Preisträger*innen übergeben. Damit sprechen die Stifter LAG FW und UVN erneut gesellschaftlich engagierten Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen Dank und Anerkennung aus.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten neben einer Urkunde eine Skulptur des Kunstschmieds Alfred Bullermann. Er hat sie gemeinsam mit Mitarbeitenden der Caritas-Werkstätten Altenoythe erdacht und geschmiedet.

Der Sozialpreis wurde in drei Kategorien verliehen

  • Gewinner in der Kategorie „Sozial am Arbeitsplatz„:

Solidargemeinschaft für Arbeitnehmer e.V. – Raiffeisen Agil Leese eG

Hannover, 02.09.2025, Vergabe des Niedersächsischen Sozialpreises in der Kategorie Sozial am Arbeitsplatz durch Benedikt Hüppe, Hauptgeschäftsführer UVN: Solidargemeinschaft für Arbeitnehmer e.V.

Im Rahmen des Projektes Solidargemeinschaft für Arbeitnehmer e.V. hat sich ein Verein aus der Raiffeisen Agil Firmengruppe Leese und ehemaligen Mitarbeitenden gegründet. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Mitglieder bei Unfällen, Krankheit oder Berufsunfähigkeit zu beraten und im Bedarfsfall schnell unbürokratisch finanziell zu unterstützen. Besonders erwähnenswert ist, dass die Beitragskosten für den Verein bei Auszubildenden von der Raiffeisen Agil eG übernommen werden. Zusätzlich gibt es bezahlte Freistellungen für Krebsvorsorgen und regelmäßige betriebliche Untersuchungen. In Zusammenarbeit mit der regionalen Lebenshilfe werden Mitarbeiter mit einer Behinderung in bei der Raiffeisen Agil eG eingestellt.


  • Gewinner in der Kategorie „Sozial für das Gemeinwesen“:

Hannover Marktplatz

Hannover, 02.09.2025, Vergabe des Niedersächsischen Sozialpreises in der Kategorie Sozial für das Gemeinwesen durch Kerstin Tack, Vorsitzende der LAG FW: Hannover Marktplatz

Im Rahmen des Marktplatzes treffen sich gemeinnützige Organisationen und wirtschaftliche Unternehmen in einem innovativen Speed-Dating-Format. In nur eineinhalb Stunden werden konkrete Engagement-Vereinbarungen geschlossen. Im letzten Jahr entstanden über 80 konkrete Vereinbarungen – Partnerschaften, die weit über den Veranstaltungstag hinaus Bestand haben. Seit elf Jahren wächst so ein Marktplatz, der nicht nur Austausch organisiert, sondern Vertrauen und Solidarität in unserer Stadt verankert. Der Hannover Marktplatz verkörpert damit auf eindrucksvolle Weise die Gründungsidee des Niedersächsischen Sozialpreises. Denn dieser Preis ist von Beginn an von der Überzeugung getragen, dass Wirtschaft und Sozialwirtschaft keine getrennten Welten sind, sondern sich gegenseitig stärken können. Gerade in der Zusammenarbeit können sie einen Mehrwert für das Soziale bieten.

Getragen wird dieses Erfolgsformat von einem starken Netzwerk: der Landeshauptstadt Hannover und einem breit aufgestellten Planungsteam aus Wohlfahrtsverbänden, Wirtschaft und Bürgerschaft.


  • Gewinner in der Sonderkategorie „Mehrwert durch Vielfalt“

alma eG – Arbeit für Menschen mit Behinderung auf landwirtschaftlichen Betrieben

Hannover, 02.09.2025, Vergabe des Niedersächsischen Sozialpreises in der Kategorie Mehrwert durch Vielfalt durch Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne: alma eG

Im Rahmen des Projektes „alma eG – Arbeit für Menschen mit Behinderung auf landwirtschaftlichen Betrieben“ wurde ein Netzwerk aus Landwirt*innen, Angehörigen und Freund*innen aufgebaut, das Menschen mit Behinderung Teilhabe auf normalen landwirtschaftlichen Betrieben ermöglicht. Gemüseanbau und Kartoffelernte, Mohrrüben putzen, Kartoffeln einpacken und verkaufen, Tüten kleben – es gibt viele Helfertätigkeiten, bei denen Menschen mit einer Behinderung gut unterstützen können. Die Menschen werden fachlich und praktisch unterstützt und auf Augenhöhe als Partner*innen in der Zusammenarbeit eingebunden. Das ermöglicht gelebte Inklusion mitten in unserem landwirtschaftlich geprägten Niedersachsen und ist ein Vorbild für die vielen anderen landwirtschaftlichen Betriebe in ganz Niedersachsen.


Schirmherr des Niedersächsischen Sozialpreises ist Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne. Er hob die Bedeutung des Preises hervor: „Der Niedersächsische Sozialpreis zeigt eindrucksvoll, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung zusammengehören. Die ausgezeichneten Projekte beweisen, dass soziales Engagement nicht nur Einzelnen zugutekommt, sondern auch den Zusammenhalt stärkt und Niedersachsen als Ganzes voranbringt. Dieses Miteinander aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wohlfahrtspflege ist ein starkes Signal für die Zukunft unseres Landes.“


„Mit der heutigen Auszeichnung möchten wir nicht nur Dank und Anerkennung aussprechen, sondern auch die Gesellschaft für sozial nachhaltiges Handeln sensibilisieren und inspirieren“, sagte Kerstin Tack, Vorsitzende der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e. V. (LAG FW). „Die Preisträger*innen schaffen nicht nur einen Mehrwert für sich und Niedersachsen, sondern sind auch anderen ein Vorbild und animieren dazu, selbst aktiv zu werden.“


Benedikt Hüppe, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), betont die hohe Qualität der zahlreichen eingegangenen Bewerbungen: „Bei rund 80 eingereichten Projekten ist uns die Entscheidung in der Jury nicht leichtgefallen. So wie die von uns heute ausgezeichneten Initiativen zeigen alle Einreichungen vorbildlich, wie Unternehmen und Zivilgesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Unternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung gehen Hand in Hand. Beides trägt zum nachhaltigen und zukunftsorientierten wirtschaftlichen Erfolg bei.“

Premiere für den Niedersächsischen Sozialpreis

Wohlfahrtspflege und Unternehmerverbände zeichnen aus

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) hatte für Montagabend zum Sommerempfang ins Werkheim nach Hannover geladen – und mehr als 150 Gäste aus Politik, Verbänden und sozialen Organisationen aus Niedersachsen feierten mit. Höhepunkt des Abends war die Premiere der Verleihung des Niedersächsischen Sozialpreises, den die LAG FW gemeinsam mit den Unternehmerverbänden Niedersachsen ausgeschrieben hatte.

Der LAG FW-Vorsitzende Hans-Joachim Lenke beschreibt die Motivation für die Verleihung des Sozialpreises so: „Nicht nur die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir verstärkt das Soziale in Niedersachsen neu denken müssen. Wir haben gemerkt, dass Politik, Wirtschaft und die Wohlfahrtsverbände wechselseitig aufeinander angewiesen sind. Ich bin dankbar, dass es auch in der Wirtschaft soziales Engagement und Solidarität in erheblichem Umfang gibt. Aus der beeindruckenden Fülle an sozialen Projekten zeichnen wir drei exemplarisch mit dem Niedersächsischen Sozialpreis aus. Danken möchte ich jedoch allen in unserem Bundesland, die sich auch in Unternehmen für andere einsetzen und dafür ihre Zeit, aber auch finanzielle Ressourcen einsetzen.“

54 Unternehmen der Privat- und Sozialwirtschaft hatten sich um die Auszeichnung beworben. Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN): „Die Bewerbungen der Unternehmerinnen und Unternehmer in Niedersachsen zeigen, was für eine hohe soziale Verantwortung sie übernehmen – für ihre Beschäftigten und für die Region, in der sie tätig sind. Die Betriebe, die wir auszeichnen, leisten viel für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für den Wohlstand. Es macht mich stolz und freut mich sehr, diese Unternehmen hier sichtbar machen zu können, um ihr gesellschaftliches Engagement zu würdigen.“

Staatssekretär Stefan Muhle sagte in seiner Rede: „Die Sozialwirtschaft ist im Wirtschaftsgefüge des Landes Niedersachsen von herausragender Bedeutung, beispielsweise beim Vorantreiben und Einfordern der Digitalisierung. Aber das, was die Beschäftigten in diesem Sektor Tag für Tag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten, ist am Ende noch bedeutender und wertvoller. Gerade nach den schlimmen Monaten der Pandemie ist es an der Zeit, Danke zu sagen und die Arbeit eines jeden Einzelnen in Zukunft noch mehr wertzuschätzen.“

Der Preis wurde in drei Kategorien vergeben. Sieger der Kategorie „Sozial am Arbeitsplatz“, in der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration und Inklusion zentrale Themen sind, wurde das Unternehmen Remondis Industrie Service GmbH aus Bramsche. Dort werden in der Abteilung Spraydosensortierung zu 50 Prozent Mitarbeitende mit Behinderung beschäftigt.

In der Kategorie „Sozial für das Gemeinwesen“ ging es um den Aspekt einer partnerschaftlichen und dialogorientierten Beziehung eines Unternehmens zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen als Voraussetzung für eine gute Nachbarschaft. Die Auszeichnung ging an das hannoversche Unternehmen Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG, das sich unter anderem für geförderten sozialen Wohnungsbau, Hilfe für geflüchtete Menschen und ehemalige Strafgefangene einsetzt.

Der Sonderpreis „Demokratie stärken“ ging an die Bonveno Göttingen gGmbH mit „Brothers-Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen supported by HEROES“. Die Brothers-Gewaltprävention ist ein Projekt der Jugendarbeit Hannoversch-Münden, es wird mit Mitteln des Niedersächsischen ESF Förderprogramms „Soziale Innovation“ gefördert. Durch eine geschlechter- und rollensensible Präventionsarbeit unterstützt das Projekt die Identitätsbildung junger Menschen im Hinblick auf demokratische Werte: Diskussionskultur statt Gewaltausübung. Der Spagat zwischen unterschiedlichen Wertesystemen und Kulturen kann insbesondere für Jugendliche große Herausforderungen mit sich bringen. Hier setzt das Projekt an und bietet Coachings für männliche Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund.

Hannover, 09.2021
Quelle: Michael Wallmüller / LAG FW
Hannover, 09.2021
Quelle: Michael Wallmüller / LAG FW
Hannover, 09.2021
Quelle: Michael Wallmüller / LAG FW

Hannover, 09.2021
Quelle: Michael Wallmüller / LAG FW

Hier gelangen Sie zum Bericht des Werkheims Hannover: https://www.whhannover.de/newsreader/jahresempfang-des-lag-fw-im-werkheim.html

Die Videos der einzelnen Projekte können Sie über unseren YouTube Channel einsehen:

Brothers-Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen supported by HEROES

Remondis Industrie Service GmbH

Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG